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Audi mit heimlicher „Rolle rückwärts zum Verbrenner“ und Stellenabbau

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Audi RS7

Audi plant nunmehr mehrere Milliarden durch einen massiven Stellenabbau einzusparen. Auch die einstmals „exzessiv“ vorangetriebene Elektro-Mobilitätsstrategie wird offenbar wieder verworfen.

Verbrenner-Ausstieg beerdigt

Audi plant also mehrere Milliarden an Personalkosten einzusparen, ein massiver Stellenabbau ist somit unumgänglich. Der Konzern hatte sich wie kein anderer Premiumhersteller, „ohne Wenn und Aber“ auf die Elektroauto-Strategie fokussiert. Nun aber sieht man sich offenbar veranlasst,  den Verbrenner-Ausstieg intern zu Grabe zu tragen und plant überdies sogar ein neues Verbrenner-Modell in Deutschland.

Der massive Sparzwang innerhalb des Volkswagen-Konzerns hat nun auch die Tochter Audi ereilt. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, plant der Ingolstädter Autobauer Kosteneinsparungen in Höhe von acht Milliarden Euro alleine bei den Materialkosten bis 2030 und bis dahin auch jährlich eine Milliarde an Personalkosten. Die Folgen dieser Multimilliarden-Einsparung wären somit neben der Streichung von Leistungen auch ein massiver Stellenabbau. Bis 2029 gilt formal noch die eigentlich legendäre Arbeitsplatzgarantie,  der Konzern will aber dennoch massiv sparen.

Konzernweite Einsparungen beim Personal

VW hatte bereits angekündigt, 35.000 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, das Schwesterunternehmen Porsche ebenfalls knapp 2.000. Audi dürfte es nun ähnlich hart treffen. Der Premiumhersteller kämpft seit Längerem mit einem schwächelnden Elektroauto-Absatz, strukturellen Problemen unter anderem auch in China sowie einer generell schwachen Profitabilität. Während Konkurrenten wie Mercedes oder BMW bis zu 10 Prozent Rendite erwarten können, hängt Audi weit unter fünf Prozent fest. Intern war das Ziel mittelfristig 14 Prozent zu erreichen ausgegeben worden, doch das scheint zunehmend unmöglich zu werden.

Automobilindustrie schlittert immer tiefer in die Krise

Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner sucht nun einen massiven Sparkurs, um den Konzern zu sanieren, dagegen läuft jedoch die IG Metall intern Sturm, zähe Verhandlungen stehen bevor. Auch bei VW hatte die Gewerkschaft zunächst jede Streichung verweigert,  letztlich war ein Stellenabbau jedoch unumgänglich gewesen. Die deutsche Automobilindustrie rutscht damit immer weiter in die Krise, sie erfasst nun zunehmend auch die eigentlich wirtschaftlich robusteren, höher preisigen Hersteller.

Das Handelsblatt hatte dazu weiter berichtet, dass es nun auch Zweifel an der reinen Elektroautostrategie des Unternehmens gäbe. Die Volkswagen-Gruppe hatte sich wie kein anderer Hersteller in Deutschland auf eine reine Zukunft mit Elektroautos fokussiert. Bis 2033 wollte man bei Audi eigentlich keine Verbrenner mehr innerhalb der Europäischen Union herstellen, jedoch waren die Verkaufszahlen zuletzt mehr als ernüchternd. Lediglich 15 Prozent der verkauften Wagen sind Elektroautos und damit deutlich weniger als etwa bei BMW. Der Münchner Konzern hatte sich jedoch nie so eindeutig auf das Verbrenner-Aus festgelegt wie VW.

Intern ist bei Audi nun, positiv formuliert, von einer „Abflachung der Anlaufkurve bei der Elektromobilität“ die Rede. Es wird sogar über ein neues Verbrenner-Modell gesprochen, das in Ingolstadt produziert werden solle. Stillschweigend vollzieht Audi damit eine „Rolle rückwärts“, der „Elektro Only“-Ansatz scheint also klar gescheitert, stattdessen will man sich die Verbrenner-Option zumindest offenhalten.

Die Frage ist allerdings, inwiefern insbesondere die Regularien seitens der EU das überhaupt in der Zukunft zulassen werden.



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