Auf Grundlage des Leaks der deutschen Luftwaffen-Offiziere hat nunmehr das russische Außenministerium am 4. März den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, einbestellt, wie russische Staatsmedien berichten.
Botschafter verweigert Journalisten-Anfragen
Russische Staatsmedien meldeten, das Außenministerium in Moskau hätte den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Alexander Graf Lambsdorff, einbestellt. Grund dafür soll fraglos die geleakte Aufnahme der hochrangigen Bundeswehroffiziere über Angriffe auf die Krim-Brücke sein.
Einer Mitteilung der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zu Folge soll Lambsdorff nach mehr als einer Stunde die Behörde wieder verlassen haben. Die Agentur teilte auf Telegram entsprechende Videoaufnahmen dazu. Der deutsche Botschafter soll sich jedoch geweigert haben, Journalistenfragen zu beantworten.
Margarita Simonjan, die Chefredakteurin der RT-Mediengruppe, teilte bereits am 1. März auf Telegram mit, dass sie in ihrem Besitz eine Audio-Aufnahme von deutschen Offizieren habe, die über Angriffe auf die Krim-Brücke diskutieren würden. Vier hochrangige Vertreter der Bundeswehrvertreter hätten dieses Gespräch geführt, hieß es dazu.
RT als erste an der Meldung
Am selben Tag noch machte Simonjan dann den Text und die Aufzeichnung selbst öffentlich.
Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, betonte dazu am 4. März gegenüber Journalisten, dass der Mitschnitt der Beratungen auf eine direkte Beteiligung des kollektiven Westens am Konflikt in der Ukraine hindeute. Es liege auf der Hand, dass die Bundeswehr sachlich und konkret Pläne für Attacken auf russisches Hoheitsgebiet besprechen würde, stellte er außerdem klar.
„Das bedarf keiner rechtlichen Auslegung, hier ist alles mehr als offensichtlich”, sagte der Kremlsprecher dazu.
Es müsse natürlich noch herausgefunden werden, ob die Bundeswehr dies aus eigener Initiative mache, fügte er hinzu. Dann komme die Frage auf, so Peskow weiter, wie kontrollierbar die Bundeswehr sei, inwiefern Bundeskanzler Olaf Scholz diese Situation kontrolliere oder diese überhaupt Teil der Politik Deutschlands sei.
Ferner erinnerte der Kremlsprecher daran, dass Scholz eine schnelle und wirksame Aufklärung versprochen habe. Laut Peskow erhoffe sich Moskau, zumindest in den Medien über Ergebnisse dieser Aufklärung zu erfahren.
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